Abgedruckt in: Miteinander. Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Niederweidbach, Nr. 50, Okt.-Dez. 2007, 20-21.
Nachruf auf Edmund Dittmann bei der Beerdigung am 26.9.2007 in Gladenbach.
Liebe Frau Dittmann, liebe Familie Dittmann, liebe Angehörige, liebe Trauergemeinde.
Im Namen des Kirchenvorstandes der Evangelischen Kirchengemeinde Niederweidbach möchte ich Ihnen unser Beileid aussprechen. 32 ½ Jahre lang war Ihr Ehemann und Vater Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Niederweidbach, von 1960 bis zu seiner Pensionierung 1992. 32 Jahre lang hat er Gottes Wort gepredigt, getauft und konfirmiert, getraut und beerdigt, er hat unterrichtet in der Aartalschule und im Konfirmandenunterricht, er hat Menschen besucht und begleitet. Der Schulleiter der Aartalschule Manfred Killmer bat mich, Ihnen hier auch im Namen des Kollegiums der Aartalschule das Beileid auszusprechen. Ich selbst gehöre diesem Kollegium ja auch an.
32 Jahre war Edmund Dittmann Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Niederweidbach. Er hat die Gruppen und Kreise der Kirchengemeinde begleitet, den Kindergottesdienst und die Jugendgruppen, die Bibelstunde und die Altennachmittage, die Frauenarbeit und die Männerarbeit, den Kirchenchor und den Posaunenchor.
Er hat die vielen Renovierungen der Kirchen in Oberweidbach und Niederweidbach begleitet und hat den Bau der Evangelischen Kirche in Rossbach von den ersten Überlegungen 1963 bis zur Einweihung 1971 vorangebracht. Edmund Dittmann hat mit der Schwesternstation in Niederweidbach und später mit der Diakoniestation zusammengearbeitet. Und er hat über Jahrzehnte die Kontakte zur Partnerkirchengemeinde Kindelbrück in der Kirchenprovinz Sachsen gepflegt. Edmund Dittmann hat die Kirchengemeinde nach innen und außen vertreten, insbesondere auch Ende der 80er Jahre bei den Verhandlungen mit der Kommune über die Baulast.
Er hat mit Ihnen, liebe Familie Dittmann, in der Gemeinde und für die Gemeinde gelebt. Dies wurde besonders noch einmal deutlich, als wir vor zwei Tagen am Montagabend, nachdem wir von seinem Tod erfahren hatten, eine Sondersitzung des Kirchenvorstandes einberufen hatten. Jeder und jede hat erzählt, was er oder sie mit Edmund Dittmann erlebt hat. Und viele Erlebnisse wurden zum Teil sehr persönlich und bewegt erzählt. Wie Sie als Nachbarn im Dorf gelebt haben.
Wie er mitgefeiert und mitgetrauert hat. Wie er Flieder verteilt hat und mit dem Wägelchen in den Garten zog. Wie er die Evangelische Marienkirche in Niederweidbach liebte. Von den Freizeiten der Kirchengemeinde wurde berichtet.
Und immer wieder wurde erzählt, wie fröhlich und gütig Ihr Mann und Vater war.
Von den letzten 47 Jahren hat allein er 32 Jahre lang die Geschichte und das Leben der Evangelischen Kirchengemeinde Niederweidbach geprägt. Wir trauern mit Ihnen.
Wie oft stand Edmund Dittmann in Niederweidbach, Oberweidbach und Rossbach an offenen Gräbern und hat von seiner christlichen Hoffnung gesprochen und den Familien Trost gespendet. Heute stehen wir an seinem Grab und es ist an uns, Ihnen, liebe Familie Dittmann, Trost zuzusprechen. Wir glauben gemeinsam an den auferstandenen Herrn und wir hoffen auf die Auferstehung zum Ewigen Leben durch unseren Herrn Jesus Christus. Jesus sagt: »Ich bin die Auferstehung und das Leben.
Wer mich annimmt, wird leben, auch wenn er stirbt, und wer lebt und sich auf mich verlässt, wird niemals sterben, in Ewigkeit nicht« (Johannes 11,25-26).
Ich wünsche Ihnen die Hilfe von anderen Menschen und die Hilfe von Gott. Ich wünsche Ihnen eigene Kraft und die Kraft von Gott. Ich wünsche Ihnen Menschen, die Sie trösten und Trost von Gott.
Gott, unser auferstandener und lebendiger Herr, segne Sie.
Frank Rudolph